Spitalkirche
Sehenswert ist auch die um 1352 erbaute, gotische Spitalkirche am nördlichen Ende des Marktplatzes. Ihren Namen Spitalkirche zu Heiligen Geist erhielt sie als Teil des Gunzenhäuser Hospitals, das der Ritter Burkhard von Seckendorf im Jahr 1351 zu Ehren des Heiligen Geistes gegründete. Burkhard von Seckendorf nahm wahrscheinlich an einer Pilgerfahrt ins Heilige Land teil, um dort in der heiligen Grabeskirche zu Jerusalem zum Ritter geschlagen zu werden. 1349 erwarb er von den Grafen von Oettingen die Stadt Gunzenhausen.
Um die Entstehung des Spitals rankt sich eine Sage. Der Ritter Burkhard von Seckendorf, ein leidenschaftlicher Jäger, habe in der Abenddämmerung durch ein böses Versehen seine Geliebte erschossen. Die Schuld am Tod des Mädchens habe ihn dazu bewogen, das Spital zu stiften und an einem Kreuzzug teilzunehmen. Wahrheitsnäher mögen zwei Gedanken gewesen sein, die den Stifter zu seinem Tun bewegten: Burkhard war Ritter des Heiligen Grals. Sicher hat er als Kreuzfahrer im Heiligen Land die Werke der Hospitaliker kennengelernt. Der Dienst vor Gott und der Dienst am Menschen waren wohl Grund der Stiftung.